Reisetagebuch Savikunterbunt – Teil 3
Es geht weiter nach Kroatien
Wir hatten schon viele Dinge über Kroatien gehört – und leider auch einiges Negative. Die Zeit damals, im Jahr 2021, war für alle Menschen schwer. Wir wollten uns bewusst nicht zu sehr mit all dem auseinandersetzen, um uns nicht beeinflussen zu lassen.
Dabei erinnere ich mich an etwas, das Tine und Dom einmal zu uns gesagt haben, als wir bei einem unserer Pizzaabende zusammensaßen: Manche Dinge muss man einfach selbst erleben, weil die Geschichten und Sorgen anderer zwar gut gemeint sein können, aber nicht immer die eigene Wahrheit widerspiegeln.
“In meinem Leben geht es um mich.”
Vivi und Sascha
Eintrag Vivi, Dienstag der 17.08.2021
„Heute Nacht war es etwas stürmisch, und es hat geblitzt und gedonnert und auch etwas geregnet. Das hört sich hier im Bus natürlich immer heftiger an, als es ist.
Gestern hat Blanka noch erzählt, dass es in dem Ort, in dem sie Urlaub machen wollen, eiergroße Hagelkörner geregnet hat und ihr Vater – ihre Eltern leben mittlerweile auch hier – Angst hatten, dass hier ein Unwetter herunterkommt.
Mir fielen direkt Bilder aus der Türkei ein, wo der Hagel in diesem Jahr so groß wie Schneebälle war. Außerdem kamen mir auch sofort Doms Worte in den Sinn, dass wir unterwegs die Naturkatastrophen noch einmal ganz anders mitbekommen werden als in Hamm.
Das kam dann alles heute Nacht noch einmal hoch, und ich war schon etwas ängstlich. Mir ist aber auch wieder bewusst geworden, dass Aussagen anderer Leute und auch der Medien einen Einfluss auf mich haben. Deren Ängste oder Gefühle übertragen sich doch recht schnell auf mich, und ich muss schauen, wieder ins Vertrauen zu kommen.“
Unser Ziel, Griechenland, wollten wir ja eigentlich recht schnell erreichen – doch auf Kroatien freuten wir uns auch sehr. Die Stellplatzsuche erwies sich allerdings als gar nicht so einfach. Freistehen ist hier kaum möglich und zudem nicht erlaubt. Dazu kommt, dass die Küste an vielen Stellen stark zugebaut ist, sodass es ohnehin schwierig ist, nah am Wasser einen Platz zu finden.
Trotz einiger Anlaufschwierigkeiten – und den dadurch entstandenen Spannungen und kleinen Streitereien zwischen Vivi und mir, die wohl vor allem meiner inneren Unruhe geschuldet waren – fanden wir schließlich doch wunderschöne Orte und Stellplätze. Das Meer hat uns dann sofort entschädigt: so klares Wasser, dazu die großen Steine an der Küste und kaum Sand – für uns einfach traumhaft. Man hat unzählige Möglichkeiten, direkt ins Wasser zu gelangen, und beim Schnorcheln eröffnet sich eine faszinierende Unterwasserwelt.
Eintrag Vivi, Dienstag der 31.08.2021
„Gestern haben wir uns mal so richtig in den Haaren gehabt. Sowas wirft mich jedes Mal völlig aus der Bahn und macht mich todunglücklich. Sascha war mit dem Fahren und der Stellplatzsuche einfach überfordert – und ich kann das gut nachvollziehen. Er hat das Gefühl, immer alles alleine entscheiden zu müssen, was sicher auch eine große Last ist.
Ich selbst bin leider oft von so vielen neuen Dingen schnell überfordert, unsicher und manchmal sogar ängstlich. Das macht es nicht einfacher. Aber am Ende haben wir uns wieder vertragen und zusammen einen wunderschönen Platz direkt an den Klippen gefunden. Gestern sind wir gleich dort geblieben, haben uns zur Versöhnung Pizza gemacht und den Abend ausklingen lassen. Heute Morgen sind wir dann direkt ins Meer – so klar, so sauber, einfach fantastisch. Mir gefällt es hier unglaublich gut.“
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