Es ist schon etwas komisch einem Steckbrief über sich selbst zu schreiben. Wie bitte fängt man so etwas an, um den Leser nicht sofort einzuschläfern?

Hallo, ich bin Sascha…. oder vielleicht, hallo, mein Name ist Sascha. ,,Gähn!“

Ich gehe mal davon aus, dass viele Menschen, die meinen Steckbrief hier lesen werden, mich bereits kennen. Nicht dass jetzt bei dir der Gedanke aufkommt, meint er etwa er sei berühmt? Bestimmt nicht. Jedoch haben Vivi und ich bereits einen Bekanntheitsgrad in den Sozialen Medien erreicht, so dass viele Menschen, die uns schreiben, der Meinung sind uns sehr gut zu kennen.

Heute bin ich zufrieden mit meinem Leben. Genau so, wie es jetzt ist, ist es gut so. Genau so, darf es ruhig immer sein. Nicht das ich keine Wünsche und Träume mehr hätte. Wenn ich genau überlege fallen mir schon noch einige ein.

Ich würde gerne wieder Kontakt zu meinen Kindern haben, im Vorstieg an einer richtigen Felswand klettern, Wellenreiten in Portugal und den Sonnenuntergang auf dem Wasser miterleben. In Irland einen leckeren Whiskey trinken und Kalifornien erkunden.

Wenn ich also schreibe, dass ich heute mit meinem Leben zufrieden bin, so war es lange Jahre leider nicht so.

Viele Jahre hatte ich das Gefühl, bzw. das Bedürfnis mein Leben ändern zu wollen. Jedoch war der „Leidensdruck“ wohl nicht groß genug gewesen.

Meine Kindheit war nicht immer einfach.
Beim Schreiben muss ich grade daran denken, dass vermutlich viele Menschen genau das Gleiche schreiben würden.

Mein Vater hat sein ganzes Leben viel gearbeitet. Somit konnten wir viele Jahre, mehrmals im Jahr, Urlaub für mehrere Wochen machen. Als ich älter war hat meine Mutter, die lange Jahre Hausfrau und Mutter war, auch wieder angefangen zu arbeiten. Somit mangelte es fast nie am Geld. Ich durfte also viele Länder bereisen.  Dies taten wir größtenteils mit dem Campingwagen. Ich habe es geliebt für vier Wochen in Italien auf dem Campingplatz mit vielen anderen Kindern das Meer zu erleben, italienisch zu lernen und italienisch zu essen.

Dann kam die Scheidung meiner Eltern und für mich brach eine Welt zusammen.
Zu Beginn der Trennung  blieb ich einige Zeit bei meinem Vater, bin aber dann recht schnell zu meiner Mutter gezogen. Als Schlüsselkind, sagt man glaube ich heute so, herangewachsen, habe ich doch überlebt und trotz meines Hauptschulabschlusses habe ich mit meiner Ausbildung zum Elektrotechniker, die Mittlere Reife nachgeholt.

Nachdem ich einige Jahre im Bergbau unter Tage gearbeitet habe, kam der Wunsch nach einer beruflichen Herausforderung auf. Also besuchte ich die Technikerschule zwei Jahre in Vollzeit. Nachdem ich den Abschluss erfolgreich abschloss, fand ich eine Anstellung in einem anderen Unternehmen und die nächsten 10 Jahre lernte ich vieles über Klimatisierung, aber auch Machtspielchen unter Arbeitskollegen und internen Abteilungen in verschiedenen Unternehmen.

Heute betrachtet lernte ich eine Menge. Eine Menge wie man es anders machen kann.

Als meine damalige Frau und ich uns 2015 trennten brach für mich erneut eine Welt zusammen. Wollte ich es doch besser als meine Eltern machen und meinen Kindern ein besseres Vorbild sein. Was das angeht habe ich auf ganzer Linie versagt. Heute betrachtet würde ich alles anders machen, aber vermutlich sagen auch dieses viele Menschen von sich. So wie ich es von meinen Eltern gelernt hatte, erzog ich auch meine Kinder wohlwissentlich, dass es besser gehen könnte.

Jetzt gerade sitze ich in Thailand in unserem kleinen Cottage. Wir haben den 27.12.2022. Wir, also Vivi und ich, genießen unsere Lebenszeit momentan auf einer kleinen alternativen Insel, die vom Massentourismus verschont geblieben ist. Zurückbetrachtet habe ich Vieles erlebt und Vieles gemacht. Bin viele Jahre dem Geld hinterhergelaufen. Lange Zeit war ich der Meinung gewesen, dass davon alles abhängt. Habe viel Zeit verschwendet und gänzlich den Kontakt zu meinen Kinder verloren.

Warum ich meine das Alles mit dir teilen zu müssen?

Es geht nicht darum es besser wissen zu wollen, dich vor Fehlern zu bewahren oder vielleicht ein Vorbild zu sein.
Vielmehr möchte ich und auch Vivi eine Inspiration sein. Jeder macht Fehler in seinem Leben. Aus Fehlern lernt man, auch wenn man sie nicht wieder Rückgängig machen kann.

Die Erkenntnis zu erlangen, sein eigenes Leben zu Leben wie man es möchte, ist die Freiheit, die jedem von uns zusteht. Das ist kein Egoismus, das ist meiner Meinung nach Selbstbestimmtheit.

Ich habe viele Jahre für diese Erkenntnis benötigt und vergeudet, leider. Erst durch Vivi habe ich es verstanden.
Es hat nichts damit zu tun woher du kommst, noch ob du Geld hast.