Als Vivi und ich damals von einem freien Leben träumten, schauten wir viele Videos auf YouTube. Heute ertappe ich mich oft dabei, wie ich Videos von Menschen anschaue, die auf einem Boot leben und damit die Welt bereisen.

Für uns war jedoch schnell klar: Wir wollen in ein Wohnmobil ziehen. Minimalistisch leben, auf engem Raum, mit nur dem Nötigsten – mit den wirklich wichtigen Dingen.

Wie oft haben wir über Küchenutensilien diskutiert, die ich unbedingt behalten wollte, und Vivi meinte, dass sie überflüssig seien. Noch heute überlege ich dreimal, ob ich wirklich ein Brotmesser brauche – oder ob nicht auch das Keramikmesser genügt. Schließlich geht es ja auch so.

Doch unser Traum drehte sich nicht in erster Linie um Walter, unser Wohnmobil. Es ging vielmehr darum, tun und lassen zu können, was wir wollen. Dort zu leben, wo und wie wir es möchten. Arbeiten, wenn wir Lust haben. Nackt am Strand liegen, wenn wir es wollen. Sicherlich ist der Bus ein wichtiger Bestandteil, aber eben nur ein Teil des Ganzen.

Wenn ich mit Menschen über mein jetziges Leben spreche, höre ich manchmal den Satz: „Ich könnte nicht in einem Wohnmobil leben.“ Da merke ich, dass meine Inspiration in eine andere Richtung wirkt, als ich es selbst erlebt habe. Genau deshalb schreibe ich diesen Beitrag.

Vivi war die größte Inspiration für mich. Vielleicht ist sie es auch für dich – zumindest durch die Spuren, die sie in meinem Leben hinterlassen hat. In den letzten Tagen habe ich viel nachgedacht und gespürt, dass ich diese Inspiration weitertragen möchte. Vielleicht habe ich die Richtung zeitweise etwas aus den Augen verloren.